Ehrenamt: Wehrleute opfern viel Freizeit für ihr Löschauto

Wehrleute opfern viel Freizeit für ihr Löschauto

Ehrenamt Fahrzeug ist jetzt optimal ausgerüstet und generalüberholt

Strimmig. Mehr Platz für Geräte, eine optimale Anordnung und eine ausgewogene Gewichtsverteilung, so präsentiert die Freiwillige Feuerwehr Strimmig ihr Löschgruppenfahrzeug nach der Generalüberholung. Gut 400 Stunden haben die ehrenamtlichen Feuerwehrleute investiert, um mit professioneller Unterstützung eines Fachbetriebs für Karosserie- und Fahrzeugbau ihr „altes“ Feuerwehrauto wieder flott zu machen. „Der Aufbau des Fahrzeugs war instabil. Bei einer Vollbremsung hätte es passieren können, dass das ganze Dach nach vorne rutscht“, sagt Wehrführer Bernd Binzen.

Grund genug für die Verbandsgemeindeverwaltung Zell zu reagieren. Rund 10 000 Euro wurden investiert, um das Fahrzeug, das zum Brandschutz und für technische Hilfe ausgerüstet ist, auf den neuesten Stand zu bringen. Mehrere interne Sitzungen der Floriansjünger waren nötig, bis alles optimal positioniert war. „Für unsere Zwecke ist es so, wie es jetzt ist, am sinnvollsten“, sagt Binzen. Damit alle Gerätschaften im Notfall schnell erreichbar sind, wurden begehbare Unterbaukisten eingebaut, die Regalsysteme verlängert und stabilisiert. Schläuche und Werkzeuge befinden sich jetzt auf ausziehbaren Schubladen. Und im Gegensatz zu früher ist jetzt sogar mehr Platz vorhanden. Den nutzen die Feuerwehrleute, indem zukünftig ein Lüfter zum Entrauchen von Häusern sowie Schornsteinwerkzeug mitgeführt werden kann. „Vorher konnte das aus Platzmangel nur im Bedarfsfall eingepackt werden. Jetzt haben wir immer alles dabei“, sagt Binzen. Um das Löschgruppenfahrzeug dann auch wirklich mit allen Finessen auszustatten, wurde sowohl im Innenraum als auch außen ein neues Beleuchtungssystem mit moderner LED-Technik angebracht. „Jetzt ist unser Fahrzeug auf dem neuesten Stand der Technik“, sagen die Floriansjünger nicht ohne Stolz. Rund 20 Einsätze fährt das Löschgruppenfahrzeug im Jahr. Um während der Umbauphase nicht untätig sein zu müssen, haben die Kollegen der FFW aus Blankenrath ausgeholfen, und den Strimmigern eines ihrer Fahrzeuge leihweise zur Verfügung gestellt.

Das runderneuerte Löschgruppenfahrzeug birgt aber auch eine neue Herausforderung. Da es durch den stabileren Aufbau ein zulässiges Gesamtgewicht von 8,6 Tonnen auf die Waage bringt, wird es zukünftig als Lkw eingestuft und darf nur mit dem Führerschein der Klasse CE gefahren werden. Einige der 42 aktiven Feuerwehrleute haben bereits die passende Fahrerlaubnis. Für fünf weitere hat die VG Zell die Kosten für den Führerschein übernommen. „Jetzt können zwölf Personen das Fahrzeug führen. Das ist ausreichend“, sagt Binzen.

Um sich an die neue Anordnung der Geräte im Fahrzeuginnern zu gewöhnen, wurden schon zusätzliche Sonderübungen anberaumt. „Wir hoffen zwar, dass es in nächster Zeit ruhig bleibt, aber für den Ernstfall müssen wir natürlich gerüstet sein“, sagt Binzen. upw

RZ Kreis Cochem-Zell vom Samstag, 23. Dezember 2017, Seite 13

 

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